Am 29. Juni haben wir uns mit einer Gruppe von Lehrern und Schülern auf den Weg nach San José de Boquerón in Santiago de Estero gemacht. Wir haben uns auf den Weg gemacht, mit Erwartungen, zu dem, was wir dort lehren und lernen könnten, aber auch mit etwas Angst vor dem, was auf uns zukommen würde.
Am selben Tag sind wir dann am Flughafen von Tucumán gelandet, wo uns ein Bus abgeholt und zur Schule 806 („Escuela 806”) gebracht hat, wo man uns mit viel Liebe und Wärme empfangen hat.
Voller Aufregung sind wir täglich um 7.00 Uhr morgens aufgewacht, um die anderen Kinder zu sehen und zu umarmen, so wie sie es jeden Tag gemacht haben. Gemeinsam mit allen Schülern und Lehrern haben wir die Flagge gehisst und gebetet. Dort haben alle großen Respekt vor der Flagge und zum Abschluss rufen alle im Einklang “Schönen Tag, Frau Direktorin” zur Begrüßung. Dieses Ritual hat uns sehr gerührt und wir haben es von Tag zu Tag mehr zu schätzen gelernt. Während die Tage foranschritten, haben wir mehr und mehr neue Kinder kennengelernt, die wir zu unseren besten Freunden zählen konnten. Wir haben jeden Tag mehr dazu gelernt und gelehrt. Die Kinder haben uns mit Umarmungen, Vertrauen und Liebe überschüttet.
Wir haben den Kindern Themen wie Recycling, das Verwenden von Solarpanelen, allgemeine Vorbeugung für Jugendliche und noch vieles mehr erklärt. Die Kinder haben uns dafür beigebracht, die kleinen Dinge im Leben zu schätzen und dem Leben dafür zu danken, was es uns gibt. Die Wärme, die wir jeden Tag erfahren haben, werden wir niemals vergessen. Es kann eine großartige Erfahrung sein, aus seinem Umfeld herauszukommen und neue Dinge zu lernen und zu entdecken. Während unseres Aufenthaltes haben wir verschiedene Schulen und Gemeinden besucht, wo wir an jedem Ort neue Anekdoten oder Weisheiten lernen durften.
Im Kindergarten und in der Grundschule haben wir Vorträge zum Schutz von Mundhygiene gehalten. In den höheren Klassenstufen der Grundschule haben wir über Emotionen aufgeklärt. Mit der Secundaria haben wir gemeinsam Themen zur allgemeinen Prävention für Jugendliche ausgearbeitet. Außerdem haben wir gemeinsame Momente mit den Eltern geteilt, mit denen wir Aktivitäten wie z.B.: Bingo veranstaltet haben. Den Eltern haben wir ebenfalls Vorträge zur allgemeinen Prävention für ihre Kinder gehalten.
Außerdem haben wir eine einkommensarme Gemeinde, die “Iskay Pozo” heißt, kennengelernt. Dort gab es nur drei sehr enge Räume. Wir wurden mit viel Freundlichkeit entgegengenommen und haben zusammen gebastelt. Wir haben Mäppchen für die Kinder ausgeteilt und die Freude, die sie verspürt haben, war unbeschreiblich. Wir waren danach sehr gerührt und mit Freude erfüllt.
Am 1. Juli kam dann der Tag, auf den wir am Meisten gewartet haben: Nachts kam ein LKW voller Spenden an. Wir konnten es kaum erwarten, ihn am nächsten Tag auszuladen. Es waren viele Personen der verschiedenen Gemeinden anwesend, die sich auf die Spenden gefreut haben. Alle haben dabei mitgeholfen, den LKW auszuladen. Dank der Goethe-Schule, die die Anreise des LKWs ermöglicht und die zahlreichen Spenden organisiert hat, konnten wir die Freude und die Liebe der Menschen sehen – etwas, was uns zutiefst gerührt hat.
Dank den Lehrern, die uns begleitet haben, haben wir viele wertvolle Dinge geschafft und neue Themen beibringen dürfen. Sie haben uns bei allen Projekten, die wir durchgeführt haben, unterstützt.
Am ersten Tag haben wir ein Reflexionsheft erhalten. Jede Nacht, als wir uns in unsere Schlafsäcke gelegt haben, haben wir über den Tag und darüber, wie er uns beeinflusst hat, reflektiert. Das hat uns dabei geholfen, über die neuen Lebensweisen, die wir kennengelernt haben und das, was wir über den Tag hinaus gelernt haben, nachzudenken.
Als wir die Reise angetreten haben, waren wir quasi Fremde, eine Gruppe, die einander kaum kannte – zurückgekehrt sind wir mit einer großartigen, verbundenen Gruppe, die durch Anekdoten und lustige Momente für immer miteinander verschweißt sein wird. Wir haben unsere Ziele erreicht und sind mit viel mehr zurück gekommen, als erwartet. Zum Schluss, schafft man alles – wenn alle Beteiligten, Schüler, Lehrer, solidarische Mütter und alle Personen, die wir dort kennengelernt haben, sich beteiligen.
Die Menschen, die wir in diesen 7 Tagen kennengelernt haben, haben uns nicht nur über ihre Kultur, Respekt, Liebe für Argentinien gelehrt, sondern vor allem uns die Türen zu ihrem Zuhause aufgemacht. Das hat alles dazu beigetragen, dass die letzte Nacht, der Abschied, unvergesslich war. Die verschiedenen Gemeinden haben uns Essen angeboten und uns mit Worten geehrt, die für immer in unseren Herzen bleiben, genauso wie die Worte, die wir ihnen gebührt haben. Alle Weisheiten und Gefühle, die wir in diesen Tagen erlebt haben, haben dazu geführt, dass uns allen eine Träne über die Wange gekullert ist.
Das Gefühl, dort zu sein, ist unbeschreiblich: du fühlst dich wie die meistgeliebteste Person der Welt. Das Gelächter und die Umarmungen, die wir jeden Morgen erhalten haben, haben uns mit Liebe gefüllt. Deswegen war die Rückreise nach Hause auch so schwer, aber das Wichtigste ist, warum sie so schwer war. Es fühlte sich so an, als hätten wir dort unsere Batterie aufladen können. All diese Weisheiten und Beziehungen, die wir dort geknüpft haben, bleiben für immer für in unseren Herzen.
Danke an die Goethe-Schule, die uns diese großartige Möglichkeit geboten hat, neue Lebensstile kennenzulernen und vor allem zu verstehen, wie die Solidarität untereinander funktioniert. Dank allem, was wir gelernt haben und der Liebe, die wir erhalten haben, sind wir mit Herzen voller Liebe und Freude zurückgekehrt.
Catalina P. M.
10.Klasse ES (4° año ES)