Im Jahr 2023 fand das erste Wissenschaftscamp im Landschulheim Verónica statt, an dem 30 Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgängen 3 bis 6 der Sekundarstufe teilnahmen. Ziel war es, eine echte Gelegenheit zu schaffen, um theoretisches Wissen mit praktischer Erfahrung und Feldarbeit zu verbinden. Die Erfahrung war in jeder Hinsicht sehr bereichernd, was sich sowohl in der Qualität der durchgeführten Arbeiten als auch im Feedback der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler zeigte.

Diese Art von Erfahrung ermöglicht ein viel dynamischeres und erfahrungsorientiertes Lernen. Sie steigert die Motivation der Schülerinnen und Schüler, da sie die gewohnte Routine des Unterrichts im Klassenzimmer durchbricht und die Fähigkeit fördert, das Gelernte mit seiner unmittelbaren Anwendung in der realen Welt zu verbinden. Zudem ermöglicht sie die wissenschaftliche Ausbildung, da sie die Entwicklung von Techniken und Strategien unterstützt, die für wissenschaftliche Aufgaben typisch sind. Auch zwischenmenschliche Beziehungen und Teamarbeit werden gefördert. Die Schülerinnen und Schüler ziehen sich sozusagen „die Schuhe der Wissenschaftler“ an.

Aufgrund des großen Erfolgs der Reise im letzten Jahr haben wir uns in diesem Jahr vorgenommen, den Horizont zu erweitern und eine andere Ecoregion zu besuchen als die Pampa, die wir bereits kennengelernt hatten. Diese sollte einzigartige edaphologische, hydrologische, zoogeografische und phytogeografische Merkmale aufweisen. Wir entschieden uns für den Palmar de Colón in der Provinz Entre Ríos. Der Übergangsspinal zur Pampa-Region ist ein Schutzgebiet für den einzigen Palmengarten, der als RAMSAR-Schutzgebiet (Schutzgebiet gemäß der Konvention über Feuchtgebiete) deklariert wurde und die ikonische Art Butia Yatay beheimatet. Die Verbreitung dieser einheimischen Palme hat sich aufgrund von Abholzung und Urbanisierung in der südamerikanischen Region drastisch reduziert. In diesem Jahr reisten 34 Schülerinnen und Schüler von Jahrgang 3 bis 6 der Sekundarstufe mit, wobei die älteren Schülerinnen und Schüler, die bereits Erfahrung gemacht hatten, als Gruppenleiter und wichtige Unterstützung für das Team von 4 Lehrkräften agierten.

Es waren 4 Tage intensiver Arbeit, die von einer unermüdlichen Begeisterung und Hingabe aller Beteiligten zeugten: Das Naturschauspiel entführte uns und vereinte uns in der Leidenschaft, das Beste aus der Situation herauszuholen. Wir wurden stets von einem sehr erfahrenen Parkwächter, der uns in die interessantesten Aspekte der Region und das Gleichgewicht zwischen Landwirtschaft und Naturschutz einführte.

Neben der Arbeit in den Gruppen entstand ein ausgezeichnetes Zusammenleben. Tatsächlich betonen viele der Schülerinnen und Schüler, dass es eine sehr gute Idee war, das Projekt mit Schülerinnen und Schülern aus verschiedenen Jahrgangsstufen zu teilen. Dies stärkt Bindungen, die dann auch in den Fluren der Schule fortbestehen, wenn wir in die schulische Routine zurückkehren. Die allgemeine Bewertung der Erfahrung war sehr positiv und übertraf in einigen Fällen sogar die Erwartungen derjenigen, die zum ersten Mal teilnahmen. In den eigenen Worten der eigenen Teilnehmer:

„Dieses Campamento ist auf jeden Fall lohnend. Ich habe persönlich viele neue Dinge gelernt und viel Spaß dabei gehabt. Es ist ein großartiger Vorschlag, etwas anderes zu machen, und es könnte sogar das Interesse an der Wissenschaft bei einigen Menschen wecken.“

„Es ist ein Projekt, das allen Schülerinnen und Schülern hilft. Es ist eine großartige Erfahrung, die darauf abzielt, dass die Schüler das, was sie über Jahre gelernt haben, an einem realen Ort anwenden.“

„Es hilft einem, herauszufinden, welchen Weg man nach der Schule einschlagen möchte. Und es ermöglicht, neue Dinge zu tun.“

“Oftmals stelle ich mir selbst die ,,Sinnfrage“, also weshalb es nötig ist, in die Schule zu gehen und dieses Campamento hat eine Antwort auf diese Frage gegeben. Man hatte erstmals die Möglichkeit, in der Schule gelerntes Wissen praktisch anzuwenden.” 

„Oft stelle ich mir selbst die ‚Sinnfrage‘, warum es notwendig ist, zur Schule zu gehen, und dieses Campamento hat mir eine Antwort auf diese Frage gegeben. Zum ersten Mal hatte man die Möglichkeit, das in der Schule erlernte Wissen praktisch anzuwenden.“

„Es ist ein interessanter, lehrreicher Vorschlag, der auch für das Zusammenleben in der Schule von großer Hilfe ist.“

„Jemandem, der nicht dabei war, würde ich sagen, dass man im Campamento viele Menschen trifft, die man vorher vielleicht nicht so gut gekannt hat und dass man auf eine Art und Weise lernt, bei der man mit der Umwelt interagieren kann, ohne einfach einen Text von der Tafel abzuschreiben (zum Beispiel).“

Wir danken der Schule und den Familien, die dieses Projekt unterstützen. Wir hoffen, dass es weiter wächst und allen, die die Wissenschaft genauso lieben wie wir, die Möglichkeit bietet, sie zu entdecken.

Wir sehen uns 2025!