VON Melanie Mahler

Die Stube der leisen Künste

Die Schülerinnen und Schüler der ES 6 haben in der zweiten Hälfte des Schuljahres mit einem ungewöhnlichen Vorschlag im Kunstunterricht begonnen.

Ich bat sie, ein Set von Materialien mitzubringen, die dem „weiblichen“ Universum nahe stehen, wie man es oft von Großmüttern oder Müttern im Haushalt kennt: Sticknadeln, Garn, Knöpfe, Häkelnadeln und andere Dinge.

Die Überraschung über diese Bitte war groß, und die Erfahrung im Klassenzimmer, die sich aus diesem Vorschlag ergab, war sehr bereichernd. Die Schülerinnen und Schüler waren dankbar, etwas „Nützliches“ für den Alltag zu lernen.

Es ging darum, Rollenbilder zu entmystifizieren, sich auf neue Ausdrucksformen einzulassen, den Stress zu reduzieren, sich auf gemeinschaftliche Arbeit einzulassen und die Komplexität mancher Aufgaben zu verstehen – eine echte Herausforderung für Schülerinnen und Schüler, die kurz davorstehen, ihre internationalen Prüfungen abzulegen.

Ich habe nun eine Gruppe von dankbaren, zufriedenen Schülerinnen und Schülern, die sich in einer sehr wertvollen kollektiven Synergie befinden.

Hinter diesen Aufgaben, die kulturell oft mit der Waldorf-Pädagogik in Verbindung gebracht werden, verbergen sich zahlreiche pädagogische Vorteile: 

-Verbindet Handwerk, Design und bildende Kunst.

-Hat eine reiche kulturelle und soziale Bedeutung.

-Fördert Feinmotorik, Geduld und kreatives Problemlösen.

-Kann mit Themen wie Identität, Nachhaltigkeit und Gesellschaftskritik kombiniert werden.